Fave ist eine grüne Bohne, die in Apulien zu den Grundnahrungsmitteln gehört. Es gibt aber auch Fave die weiß, rotbraun, lila oder auch rosa sind. Sie wird als frühe Bohne, wie bei uns frühe Erbsen, roh genascht – Fave novelle heißt sie dann. Die jungen Puffbohnen sind besonders zart. Meist werden Sie wie Erbsen gekocht und als Beilage gegessen. Fave kann auch getrocknet werden und steht so das restliche Jahr als Proteinliferant zur Verfügung.
Das klassische Fave-Gericht ist Fave-Püree mit Chicoree. Das gibt es sogar im Supermarkt im Glas zu kaufen. Es wird aus getrockneten Fave zubereitet.
Eine Fava, mehrere Fave und viele Bezeichnungen auf deutsch
Die Fava Bohne gehört zu den Schmetterlingsblütlern innerhalb der Hülsenfrüchte, zu der auch Platterbse und Kichererbsen gehören, aber auch Goldregen, Lupinen und Ginster. Und sie gilt als kalorienärmste Hülsenfrucht.
Die Fave hat im deutschsprachigen Raum viele Namen, botanisch ist sie die Vicia faba. Wer die Favabohnen nicht kennt, hält sie für eine Edamame oder grüne Sojabohne. Tatsächlich war sie vor nicht allzu langer Zeit auch in deutschsprachigen Ländern teil des Speiseplans. Deutschen Namen der Vicia Faba gibt es viele, einige davon sind:
Puffbohne
dicke Bohne
Favabohne
Faberbohne
Saubohne
Ackerbohne
Pferdebohne.
Aus den Namen lässt sich erkennen, warum sie bei uns kaum mehr gegessen wurden. Der Grund dafür ist, dass sie irgendwann als minderwertig erachtet wurde und nur mehr als Tierfutter verwendet wurde. Das ist äußerst schade, weil die Puffbohne eine wunderbare pflanzliche Proteinquelle ist, genau wie Linsen, Erbsen und Bohne. Zudem ist sie ist auch für jeden Garten und dessen Bodengesundheit eine Bereicherung. Unten mehr zum Anbau der Puffbohne und warum sie in keinem Gemüsegarten fehlen sollte. Im Englischen ist sie als Fava Bean bekannt, im Spanischen als Haba. In Spanien ist die Haba frita ein beliebtes Knabbergebäck, das gern in Bars zum Aperitif gereicht wird.
Wie bereite man Fave zu, wie wird sie Apulien gegessen
Die jungen Fave, fave novelle, kann man roh essen. Sie sollte aber wirklich ganz frisch geerntet werden und zwischen den Fingern noch zerdrückt werden können. Ansonsten ist es sinnvoller sie zuerst zu kochen.
Fave kann man in der Hülse kaufen oder bereits gepult im Tiefkühler finden. Bei jene in der Hülse, holt man die Bohnen aus der Hülse, knipst die kleine Sprosse oben ab – hier sieht man wie frisch die Fave sind – wenn sie darunter ist, dann dann geht es zum Verarbeitungsschritt 2, jene die grün und knackig sind dürfen jetzt direkt gekocht werden.
Arbeitsschritt zwei: Haut entfernen. Ein dünnes Häutchen, das sich nicht schwer abziehen lässt, damit es schneller geht kann man ein kleines Gemüsemesser nehmen. Man kann die Fave auch nach dem Kochen schälen.
Je nach Größe der Fave haben diese eine Kochzeit von 4-8 Minuten. Sie können jetzt als Salat gegessen werden, als Beilage wie Erbsen, zur Pasta kommen mit Pancetta und Pecorino oder auch zu Pesto verarbeitet werden.
Ist die Fave ganz frisch geerntet kann man sich das Schälen sparen und sie in der Hülle kochen, wie man das mit Erbsen machen würde. Also einfach nur aus der Hülse holen, ein paar Minunten kochen, genießen.
Wie merkt man – ob die dicke Bohne frisch genug ist, tatsächlich beim Anblick. Natürlich kann man die Fave erst kochen, testen ob man sie lieber mit oder ohne Häutchen ist und dann bei Bedarf schälen und weiter verarbeiten.
Es gibt auch noch getrocknete Fave zu kaufen – und hier auch welche mit Haut und welche ohne.
Einweichzeit ist 16 bis 18 Stunden für getrocknete Saubohnen mit Schale; 8-10 Stunden für geschälte Bohnen. Nach dem Einweichen Fave gut durchspülen, dann ca. 2 h mit Salz und Lorbeer kochen. Das Püree entsteht, wenn man nach Ende der Kochzeit, die Fave auf leichter Flamme weiter rührt. Ein Schuss Olivenöl zum Abschmecken und schon ist es fertig. In Apulien wird das Fave-Püree mit gedünstetem wildem Chicorée serviert. Typisch apulisch und ebenso köstlich ist es das Saubohnen-Püree mit im Ofen gegarten Paprika zuzubereiten.
Eine Variante der getrockneten Saubohne ist in Spanien typisch: habas fritas. Diese Knabberei kann man auch selbst zubereiten. Dazu werden die getrockneten Saubohne eingeweicht, bei Bedarf geschält, frittiert und gesalzen. Wird zum Aperitif gesnackt wie gesalzenen Sonnenblumenkerne und Nüsse.
Fave sind in Apulien reif von März bis Juli.
Wie man Fave, dicke Bohne, Puffbohne, Saubohne anbaut:
Wie alle Hülsenfrüchte sind auch Fave einfach anzubauen. Ein Vorziehen ist nicht nötig. In Mittel- und Nordeuropa kann man ab Januar die Samen in den nicht mehr gefrorenen Boden legen. Eine frühe Pflanzung ist sinnvoll, dann sind sie weniger anfällig gegen die schwarze Bohnenlaus, bzw. als Pflanze schon viel robuster wenn diese auftritt. In Apulien selbst baut man Fave im Herbst bzw. Winter an, je nach Außentemperatur erntet man dann im Frühjahr bzw. nach 6 Monaten. Im deutschsprachigen Raum kann man sie 3-4 Monate nach Saat ernten, von einer Pflanze gibt es mehrere Erntewellen.
Üblicherweise setzt man sie 6-10cm tief in den Boden. Man kann sie ähnlich den Stangenbohnen in Reihen pflanzen alle 15cm eine Bohne, 30cm Abstand zwischen den Reihen, oder in Horsten mit 4-6 Stangenbohnen auf 30x30cm.
Bis Mai kann man Fave-Bohnen setzen. Wenn man später setzt und wenn man in einer gemäßigten Zone ist, ist es hilfreich die Bohnen eine Nacht einzuweichen, das gibt ihnen eine Starthilfe. In der kalten Jahreszeit spart man sich das Einweichen, weil dann je nach Wetter die Bohnen das Keimen selbst übernehmen können und Frostschäden vermeidet.
Normalerweise brauchen Fave keine Rankhilfe, sie werden um die 50cm hoch. Wenn Sie an einer windexponierten Stelle sind, ist eine Rankunterstützung jedoch sinnvoll, bzw. ein enges Pflanzen, sodass sich die Puffbohnen gegenseitig stützen können.
Die dicke Bohne mag eine gute Wasserversorgung. Was je nach Boden auch für einen frühen Anbau im Gemüsegarten spricht. Als Feldfrucht wird sie später angebaut, weil die maschinelle Bodenbearbeitung im Spätwinter oft nicht möglich ist. Ist der Boden aber gut durch Bodenorganismen gelockert, sodass die Ackerbohne tief wurzeln kann und die Erde durch eine Mulchschicht geschützt, wächst sie auch ohne zusätzliches gießen. Da sie recht tief gesetzt wird, trocknet die Bohne von Beginn an nicht zu schnell aus.
Es gibt eine weitere Anbauform, die auch im deutschsprachigen Raum funktioniert: Anbau als Winterackerbohne. Sie wird zeitgleich mit dem Winterweizen im November ausgebraucht. Für den Winteranbau gibt es Sorten, die besonders frostresistent sind. Diese Puffbohne ist dann früher reif, als jene, die erst im Spätwinter gepflanzt werden und wird auch durch Blattläuse nicht besonders befallen.
Wieviele Bohnen in einer Hülse sind hängt von der Sorte ab. In Italien gibt es den Aberglauben, dass eine Hülse mit sieben Bohnen Glück bringt.
Wie bei jeder Pflanze im Gemüsegarten gibt es auch bei der Saubohne pflanzen, die in Kombination besonders sinnvoll und Gemüsenachbarn, die sich gut mit der Fave vertragen.
Als Mischkultur üblich: Bohnenkraut um die Bohnenlaus abzuhalten, Kapuzinerkresse, weil Bohnenläuse hier noch lieber sind als auf der Ackerbohne.
Die Dicken Bohne ist ein guter Nachbar für: Kohl bzw. Kraut, Sellerie, Tomaten, Gurken, Radieschen, Mairübe, Paprika, Chilli aber auch Kartoffeln.
Nicht neben die Fave setzt man andere Hülsenfrüchte.
Auch wenn die Ackerbohne und Fave botanisch die selbe Pflanze sind, werden bei uns Ackerbohnen oft als reine Gründüngung verwendet, diese Varianten bilden weniger große Bohnen aus.
Fave für Bodenfruchtbarkeit: dicke Bohnen düngen den Boden
Fave als Hülsenfrucht gehört zu den Leguminosen. Leguminosen haben die wunderbare Fähigkeit Stickstoff aus der Luft im Boden zu binden. Sich also selbst Dünger zu erzeugen, gleichzeitig ist dieser Stickstoff auch für anderen Pflanzen verfügbar.
Bei Anbau von Hülsenfrüchten ist es wichtig die Wurzeln immer im Boden zu belassen. Dann hat man optimalen Düngeeffekt für alle Gemüsekulturen die danach kommen.
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Ackerbohnen sind als Gründüngung sehr beliebt, als Saatgut sind Ackerbohnen meist von der Bohne her kleinere Fave. Gründüngung ist eine beliebte Variante der Aktivbrache im Bioanbau. Die Pflanzen, die zur Gründüngung angebaut werden, dienen nur dazu den Boden zu verbessern. In ihrer Mischkultur-Praxis beschreibt Margarete Langerhorst, wie sie Ackerbohnen als Vorkultur bei Beeten verwendet , die sie erst ab Juni bestellt. Die Ackerbohnen werden – noch vor Ernte der Bohnen – Anfang Juni abgehackt. So ist der Boden die erste Kulturzeit nicht unbedeckt, kann also nicht ausgewaschen werden oder zu stark austrocknen. Über die Knöllchenbakterien an den Wurzeln reichern die Ackerbohnen Stickstoff im Boden an. Deshalb dürfen auch nur die Pflanzen selbst abgeschnitten werden, die Wurzeln verbleiben im Boden. Reißt man die Wurzeln heraus, entfernt man auch den Stickstoff.
Da die Fava bei uns bereits nach 3-4 Monaten trägt, kann man diese Mischkulturpraxis berücksichtigen wenn man auch die Bohnen ernten will. Mit einer Sichelhacke hält man den Boden um die Pflanze frei von Beikraut und bedeckt den Boden mit Mulchschicht wie dünner Grasschnitt. Zum Pflanzen der Beete ab Juni kann man zwischen die Ackerbohnen pflanzen oder jene Ackerbohnen, die bereits abgeblüht sind und keine weiteren Bohnen bilden abhacken und als Mulchschicht verwenden.
Nach der Favebohne wurde auch eine Krankheit benannt – der Favismus. Der Favismus ist ein Gendefekt, der eine Unverträglichkeit auf alle Bohnen zeigt, aber auch auf andere Hülsenfrüchte wie Erbsen, genauso aber auch auf Johannisbeeren und Acetylsalicylsäure, Vitamin K und andere Stoffe.
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