Günstige Zutaten die man immer auf Vorrat hat, verbunden mit einer raffinierten Zubereitungsart: Ciceri e tria bietet sich geradezu an, um als typisch apulisches Rezept einfach selbst zubereitet zu werden.

La pasta fritta: Der Traum aus Kichererbsen und frittierten Nudeln heißt in Apulien „Ciceri e tria“

Die Küche Apuliens bestand seit jeher aus kargen und einfachen Gerichten. Wenig Fleisch und Käse, dafür etwas Fisch, aber auf jeden Fall viel Nudeln, Gemüse und Hülsenfrüchte. Heute können Sie sich in den zahllosen hervorragenden Restaurants vor Ort verwöhnen lassen – doch bis der nächste Urlaub endlich in Sicht ist, finden Sie hier den apulischen Klassiker schlechthin.

Ciceri e tria ist die wahre apulische Küche

Hand aufs Herz – „Orecchiette con cime di rapa“ legt als ewiger Kandidat als traditionellstes Gericht ordentlich vor – kein Wunder, denn mit den zarten Aromen des schmalen und unscheinbaren Kohlgemüses und eventuell vorhandener homöopathischer Dosen köstlicher Sardellenfilets, kommt man in den Genuss einer Geschmacksexplosion die bei Hunger keinen Zweifel daran lässt, was die erste Wahl nächstes Mal im Restaurant wohl werden wird.

Einfaches Rezept, köstlich in der Ausführung

„Ciceri e tria“ dagegen ist bei uns fast noch unbekannt, hat aber durch die Zutat Kichererbsen – im Gegensatz zu cime di rapa, dem wilden Stängelkohl – den Vorteil ganzjährig verfügbar zu sein. Durch ein allgemeines Umdenken bezüglich Herkunft, Anbau und kurzer Vertriebswege, werden in einigen Lebensmittelgeschäften inzwischen europäische Kichererbsen in hervorragender Qualität angeboten. Erwähnt seien hier stellvertretend getrocknete Bio-Kichererbsen aus den österreichischen Regionen Neusiedlersee, Wiener Becken und dem Weinviertel. Für dieses Rezept verzichten wir aber auf Einweichen und Kochen, und verwenden überall verfügbare Dosenkichererbsen. Günstige Zutaten erfreuen den Küchenchef, und originaler kann man ein Gericht aus dem Salento sowieso wohl kaum nachkochen. Mit einfachen Zutaten die jeder Zuhause hat, zaubert man ein Gericht, das Urlaubsträume aufkommen lässt, schnell zubereitet, und nebenbei auch noch vegan ist.

Bandnudeln sind die erste Wahl für Pasta e Ceci

Sollten Sie im Geiste jetzt Ihre Nudel-Vorräte nach Bandnudeln durchstöbern… Lentamente! Dieses Rezept braucht frisch zubereiteten Nudelteig, denn nur die Feuchtigkeit der frischen Nudeln poppt im heißen Fett ordentlich auf, und sorgt so für das knusprige Geschmackserlebnis. Auf dem Teller landen 2/3 gekochte und 1/3 frittierte Nudeln – es muss also gekocht und frittiert werden.

Zubereitung von Ciceri e tria auf einen Blick: Frische Nudeln aus dem Pastamaker, kurz vor dem Frittieren, direkt im Ölbad und das knusprige, zart duftende Resultat.

Originalrezept Ciceri e tria
für 2 Personen als Vorspeise:

Für den Nudelteig:
250g Mehl (Hartweizengrieß, aber auch durchaus normales Haushalts-Weizenmehl)
90g Wasser

Weitere Zutaten:
1 kleines Glas/ kleine Dose Kichererbsen = 400g Gewicht mit Wasser enthalten ca. 240g Kicherbesen > 60g pro Person
2 Leute brauchen also nur 1/2 Dose Kichererbsen
1 Zwiebel > pro Person 1/2 Zwiebel
1 Knoblauchzehe > pro Person 1/2 Zehe

Zubereitung Ciceri e tria mit dem Nudelvollautomaten

Für die Zubereitung der Nudeln wurde die Pastamaker-Matritze „Pappardelle“ verwendet. Diese ist breiter als die Pastamaker-Nudelform für Tagliatelle, die doch recht schmal aus der Maschine kommen, aber noch nicht zu breit, wie etwa bei vielen gekauften Pappardelle, die durch eine sehr große Breite den Unterschied zu den Tagliatelle eindeutig klar machen möchten.

– 1/3 der Nudeln in heißem Öl kurz frittieren, bis diese braun werden. Dafür eignet sich perfekt eine Fritteuse. Geübte (!) Köchinnen und Köche können ca. 3cm Sonnenblumenöl in einer Edelstahl- oder Eisenpfanne erhitzen, um die Nudeln zu frittieren.

Frittierte Pasta auf einem Teller abkühlen lassen.

– 1 Knoblauchzehe halbieren, in Olivenöl leicht anbraten, wieder entfernen
– 1 geschnittene Zwiebel hell anbraten
– Kichererbsen zugeben, salzen, zur Seite ziehen
– die anderen 2/3 der Nudeln in ausreichend Salzwasser kochen (Hinweis: frische Nudeln brauchen nur 1-2min!)
– Kichererbsen kurz wieder erhitzen
– Nudeln abgießen und ohne Abschrecken direkt zu den Kichererbsen geben, kurz durchschwenken
– eventuell – falls zu trocken – mit etwas Kichererbsensud ablöschen
– mit frittierten Nudeln hübsch belegen
– sofort servieren

Dazu ein Glas Primitivo di Manduria… was auch sonst.

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Variationen der Zubereitung von Ciceri e tria

Ohne Nudelvollautomat kann man den Teig mit der Hand oder Mixer kneten, gegebenenfalls fügt man ein wenig mehr Flüssigkeit dazu. Danach 30 Minuten gekühlt rasten lassen, ausrollen und 1cm dicke Streifen schneiden und weiter in der Zubereitung siehe oben.

Nudelteig von Hand nur mit Wasser zuzubereiten ist eher eine bröselige Sache, daher empfiehlt der Küchenchef: Wenn man ohne Nudelmaschine arbeitet, kann man auf einer Digitalwaage ein aufgeschlagenes Ei abwiegen, und mit Wasser auf 90g ergänzen.

Auch mit fertiger Pasta können sie Ciceri e tria zuberereiten: Wählen Sie eine Nudelsorte, die breiter ist wie z.B. Fettucine oder Tagliatelle, auch Pappardelle sind möglich. Aber die frittierten Nudeln sind tatsächlich schmackhafter, wenn sie nicht erst gekocht, sondern als roher Nudelteig direkt frittiert werden.

Traditionelle Küche, einfache Zutaten und keine Experimente

Das einzige Gewürz ist in diesem Fall Salz. Natürlich könnte man hier – wie in vielen online verfügbaren Rezepten zu sehen ist – für die Frische eine geschnittene Tomate mit anrösten, mit Pfeffer, Lorbeerblatt und Peperoncini dem Geschmack etwas auf die Sprünge helfen und vielleicht sogar mit Weißwein ablöschen, aber versuchen Sie sich am Original, das wohl schon im römischen Reich ein beliebtes und schnelles Gericht war.

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Für alle die sich für die italienische Esskultur vergangener Zeiten interessieren, sei hier angemerkt, dass das lateinische Cicer = Kichererbse bedeutet und Tria vom arabischen Wort = Nudeln abstammt. Italienisch heißt die Kichererbse ceci. Übrigens ist Parmesan zu diesem Gericht – wie immer bei traditionellen apulischen Nudelgerichten – undenkbar.

Zugegeben – das blühende Leben stellt man sich anders vor, denn optisch machen Ciceri e tria auf den ersten Blick recht wenig her. Geschmacklich erwartet einen jedoch eine Überraschung, die man selbst erlebt haben muss!

Ciceri e tria aus dem Salento – die echte la pasta fritta

Als echtes primo piatto buono – also als tolle Vorspeise – eignet sich dieses Gericht perfekt für besondere Anlässe vor dem Hauptgang, aber durchaus auch für jeden Tag, daneben als leichtes Mittagsmahl an heißen Tagen, oder wenn man erst morgens bei Sonnenaufgang nach Hause kommt, und sich der große Hunger nicht länger verleugnen lässt.

Kichererbsen, Nudeln und geröstete Nudeln – einfach schmackhaft

Als richtige Hausmannskost gibt es in Apulien mehr als einen Namen für das Gericht, so findet sich auch Ceceri e Tria, oder Massa di San Giuseppe, genauso wie Masse e ceci. San Giuseppe wird übrigens am 19. März gefeiert und ist der Vatertag in ganz Italien. Üblicherweise ist Ciceri e tria das Gericht der Wahl, besonders im Salento, wo es auf den Tavole di San Giuseppe, den traditionell üppigen Festtafeln, nicht fehlen darf.

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Nicht nur in Apulien isst man Kichererbsen mit Nudeln und Röstaroma, auch in anderen Teilen Süditaliens, es hat dann auch andere Namen wie Lagane e ceci oder Lagane e cicciari, die Kicherbsen werden dann auch cirici genannt. Meist werden für das Gericht vorher keine Nudeln frittiert, sondern die Pasta in der Pfanne geröstet, sodass man ein wenig Röstaromen und Knusprigkeit erhält. Auch möglich, aber die apulische Variante ist definitiv die allerbeste. Wir sind zum Glück total objektiv bei der Wertung.