Santa Cesarea Terme, 40°C, wolkenlos
„In Apulien regnet es nie“, ist einer dieser Sätze, die man häufig von Urlaubern hört, die begeistert aus Süditalien heimgekehrt sind. Natürlich ist es für jeden Reisenden beeindruckend, permanent blauen Himmel und strahlend schönes Wetter zu erleben, doch wie traumhaft ist das Wetter in Apulien wirklich?
300 Sonnentage pro Jahr – der ewige Sommer in Apulien
Obwohl man durchaus den Eindruck gewinnen könnte, dass Niederschläge quasi nicht vorkommen, ist die Situation aber nicht ganz so extrem, denn auch in Apulien gibt es trockenere und feuchtere Jahre. Als Beispiel war 2017 im Salento ein sehr trockenes Jahr. Vom 1. August bis zum 31. August 2017 hat es tatsächlich gar nicht geregnet. Auch wenn man die Zeitspanne etwas breiter betrachtet, war es außergewöhnlich trocken. Mitte April bis Mitte September 2017 hat es überhaupt nur an vier Tagen geregnet, wobei es an drei dieser vier Tage unter 5lt pro m² und an einem Tag knapp unter 15lt pro m² regnete.
Bewässerung für Obstbäume und Gemüse in Apulien
Für die Landwirtschaft ist diese Dürre katastrophal. Gerade die privaten Gärten mit Gemüsen zur Selbstversorgung, ist auf Bewässerung aus der Hauswasserleitung angewiesen. Auf der anderen Seite ist es verständlich, dass sich seit jeher Olivenbäume perfekt für die trockenen Perioden eignen. Wenn man in den Olivenhainen im Salento steht, sieht man saftige Ölbäume, deren Wurzeln bis zu neun Meter in das Erdreich reichen können. Andere Bäume direkt daneben, wie etwa ein Mandelbaum oder Granatapfel, sind auf Bewässerung angewiesen. Fehlt diese, stehen neben Olivenbäumen komplett verdorrte Obstbäume. Auch das andere Extrem ist so eine Sache für sich: Was in bestimmten Perioden fehlt, kommt dann in extremen Wolkenbrüchen fast auf einmal vom Himmel. Unwetter, Stürme und Überschwemmungen können im Sommer die Folge sein. Im Herbst ist Verlass auf viele Regentage.
Acquedotto pugliese – das apulische Aquädukt
Um auf die Wasserknappheit im Sommer besser vorbereitet zu sein, begann man 1906 mit dem Bau einer Hauptwasserleitung, die die Wasserversorgung sicherstellen sollte. Wurde vorher in Zisternen Regenwasser gesammelt, konnte man mit fließendem Wasser nun die Bewässerung und das Trinkwasser für die Bewohner Apuliens gewährleisten. Man muss sich vorstellen was es bedeutete bis dahin ausschließlich Wasser aus Zisternen zur Verfügung gehabt zu haben. Krankheiten, Gefahr der Verdunstung und fehlender Regen machten diese Art der Versorgung sehr unsicher. Grundwasser war ja bereits seit den Römern nicht ausreichend vorhanden. Mit dem Bau des Aquäduktes sollte sich die Situation verbessern. Aus der Quelle des Sele-Flusses gespeist, erstreckt sich das apulische Aquädukt über Bari bis zum Endpunkt in Santa Maria di Leuca. Dank dieser Hauptleitung bietet Wasser in Apulien wirklich meist Trinkwasserqualität, und kann ohne Probleme für das Kochen von Nudeln und für den Espresso verwendet werden. Auch beim Duschen werden Sie bemerken, dass es sich nicht um das stark chlorierte, aufbereitete Abwasser handelt, das es in anderen Regionen Südeuropas gibt.
Was tun bei der Sommerhitze: 10 Stunden Dauerregen als Einschlafhilfe
Für alle die den heimischen Regen vermissen, bleibt nur noch die auf YouTube äußerst beliebten Regenvideos, die tatsächlich zehn Stunden Dauerregen bieten, der wie man sich vorstellen kann sehr beruhigend sein kann.
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Für alle Hardcore-Regenliebhaber heißt es dann: Ab ins Hotelzimmer, Vorhänge zu, Schlafbrille aufsetzen, Klimaanlage auf 18 Grad stellen und Kopfhörer aufsetzen.
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Alle anderen, die gerade wegen der durchschnittlich 300 Sonnentagen pro Jahr hier Urlaub machen möchten, verhält es sich genauso, wie in anderen Mittelmeerregionen auch: Viel trinken, Kopfbedeckung besonders bei Kindern nicht vergessen, ordentlich eincremen und es Nachmittags den Einheimischen gleichtun – die Controra nutzen und Siesta machen, dann steht dem ewigen Sommer in Apulien nichts mehr im Weg!
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