Manduria liegt zwischen Taranto und Lecce im Innenland, im Norden des Salento und gehört zur Provinz Tarent. Mit gut 30.000 Einwohnern hat man hier eine nette Kleinstadt mit Altstadtkern, die viele vom Rotwein kennen – dem Primitivo di Manduria.

Manduria war schon früh wichtige Handelsstadt und so finden sich aus den unterschiedlichsten Epochen Überreste wie megalithische Mauern von den Messapiern zur Stadtbefestigung, ein mittelalterliches jüdisches Viertel und einige katholische Kirchen. Die Messapier waren vor den Römern in Südapulien. Der Name bedeutet wohl Volk zwischen zwei Meeren. Von den Sarazenen zerstört, als Casalnuovo neuerrichtet, erhielt es im 18. Jahrhundert den Namen Manduria zurück. Seit 1895 hat Manduria Stadtrecht.

Charakteristisch ist der Hauptplatz vorm Rathaus: die Piazza Garibaldi. Neben der dreieckigen Form des Platzes ist das Streifenmuster typisch und unverkennbar. Der großzügige Platz ist an allen drei Seiten befahrbar. Auch typisch für Manduria sind die Straßen mit schwarzem Lavagestein.

hauptplatz in Manduria. Piazza Garibaldi

Direkt an der Piazza Garibaldi ist der Palazzo Imperiale mit über 100 Räumen – siehe Titelbild vom Beitrag. Er wurde 1719 erbaut und ist das einzige nicht-kirchliche Barockgebäude in Manduria.

Manduria befindet sich im Talbecken umgeben von den Hügeln des Diavolos, gelegentlicher Nachtfrost im Winter und hohe Temperaturen im Sommer ergeben ein Jahresmittel von 16,5°. In Manduria kann man eine gute Zeit verbringen, neben dem angenehmen Klima liegt das auch an der Wein-Produktion, viel herrlichem Olivenöl und Gemüseanbau im direkten Umfeld.

Den Streifzug durch Manduria kann man gut an der Piazza Garibaldi beginnen, links vom Palazzo Imperiale geht es zu Fuß in die Via Mercanti auf die Piazza Commestibili und links in die Via Marco Gatti. Schon steht man an der Chiesa Madre – Mutterkriche. Sie ist die romanische Stiftskirche, erbaut im späten 15. und frühen 16. Jahrhundert. Chiesa Madre ist romanisch mit spätgotischen Elementen, sie wurde auf der selben Stelle wie die frühe mittelalterliche Kirche errichtet. Von der früheren Kirche stammen die Löwen an den Seiten des Portals.

Keine rechten Winkel und kaum gerade Straßen erwarten einen in der Altstadt. Gleich hinter der Chiesa Madre erstreckt sich das Ghetto ebraico oder Ghetto degli Ebrei, das jüdische Viertel aus dem Mittelalter. Hohe Wände, dahinter teils prächtige Innengärten, kleine Höfe, die manchmal den Blick auf prunkvolle Palazzi ermöglichen.

Rechts hinunter zum Corso XX Settembre gelangt man zum Glockenturm – torre dell’orologio. Hält man sich danach weiter rechts gelangt man vorbei an prächtigen prunkvollen Palazzi, die sich nun gar nicht mehr verstecken, zur Piazza Vittorio Emanuele I.

Hier gibt es ein Kuriosum von Manduria. Einen Kalvarienberg „Il Calvario“ mit einigen Szenen der Passion Christi dekoriert mit Scherben aus Porzellan, Steingut, Keramik und Glas. Gestaltet von Giuseppe Renato Greco in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, also etwa zu der Zeit als Gaudí in Katalonien begann Fliesen zu zerschlagen und sie skulptural zu formen.

Nordöstlich der Stadt: Parco archeologico delle Mura messapiche. Hier gibt es den Fonte Pliniano in der Via Varrone Pirro. Der Plinus-Brunnen stammt wohl aus der Zeit der Messapier. Plinus der Ältere, von dem der Brunnen seinen Namen hat, beschrieb den Brunnen in seiner Historia Naturalis. Es ist eine große natürliche Höhle von 18 m Durchmesser und 8 m Höhe, zugänglich durch eine Treppe mit zwei Rampen. Man steigt zum unterirdischen Brunnen über 20 Stufen, die früher in den Felsen gegraben wurden. In der Höhle wächst ein Mandelbaum.

Der Parco Archeologico in Manduria hat von 9.00-13.00 und 16.00 bis 20.00 geöffnet. Der letzte Eintritt ist 30min vor Schließung.

Es gibt Führungen von einer Stunde oder zwei Stunden auf Italienisch oder Englisch – Englische Führungen müssen vorab reserviert werden. Man kann Tickets für das ganze Areal kaufen oder nur den Fonte Pliniano besuchen. Kinder unter 10 und Menschen mit Beeinträchtigung haben gratis Zutritt. Genaueres zu den Öffnungszeiten: http://www.parcoarcheologicomanduria.it/orari-e-tariffe/

Archäologischer Park in Manduria
Nicht weit vom Stadtzentrum entfernt: der archaologischer Park mit Plinius-Prunnen und den messapischen Mauern

Neben dem Primitivo di Manduria DOP, gibt es auch olio DOP, natürlich Olivenöl. Und auch mandurisches Gemüse gibt es: il Pomodorino di Manduria, eine Tomate und eine Gurke: Il Carosello di Manduria. Mehr über das Obst, das wie Gemüse gegessen wird im Beitrag: Carosello und Barrattiere, apulische Gurken, die Melonen sind.

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mandelbaum im Stadtwappen von Manduria
An der Piazza Garbialdi gibt es ein Mosaik mit dem Stadtwappen von Manduria – mit Mandelbaum

Woher der Name Manduria genau kommt, dazu gibt es verschiedene Theorien, vielleicht weil Manduria der Vorposten zu Oria war, er kann auch vom Mandelbaum kommen, der immerhin im Stadtwappen ist, oder auf die Messapier zurückgehen, die Pferdezüchter waren und vom indogermanisch Mandus abstammen, was Pferd heißt.

Manduria ist gleich weit von Lecce, Brindisi und Taranto entfernt „Il Salento ha un cuore“ – Das Salento hat ein Herz. Manduria eignet sich also ideal als Ausgangspunkt, egal ob es in das wenige Kilometer entfernte Oria geht, oder 10km an verschiedene Strände am ionischen Meer, 45km nach Lecce oder 29km in die Keramikstadt Grottaglie.

Übernachten in Manduria

Ob edles Hotel im Palazzo, Ferienwohnung mit Balkon im Zentrum oder im Olivenhain am Stadtrand

9.4

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10

CASA ALEF: Die Unterkunft CASA ALEF ist gelegen in Manduria, 38 km von MARTA − Archäologisches Nationalmuseum Tarent, 39 km von Castello Aragonese und 49 km von Piazza Sant'Oronzo entfernt... [mehr lesen]

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Hier finden Sie Angebote für Hotels in der Altstadt von Manduria und Umgebung
Ferienhäuser bei Manduria, Avetrana und Maruggio

Veranstaltungen

In der 2. Märzwoche ist die Fiera Pessima, die 2021 das 288. stattfindet. Eine große Messe mit 300 Ausstellern aus ganz mittel- bis Süditalien, mit landwirtschaftlichen Produkten, Kunsthandwerk, Handel und Freizeit. Sie gilt als zweitwichtigste Messe Süditaliens, nach der Fiera del Levante in Bari im September. Interessant ist dass die Ursprünge dieser Veranstaltung bis auf das 14. Jahrhundert zurückgehen.

Parken in Manduria

Der Stadtkern hat ein Fahrverbot, meist zwischen 10.00 und 13.00 und 17.00-20.00. dies ist aber deutlich an den Einfahrten zu sehen und man kann sich um das Fahrverbot herum der Altstadt nähern und z.B. um die Piazza Vittorio Emanuele I versuchen einen Parkplatz zu ergattern oder auch in das altstadtbahe Gassengewirr – immer abwechselnd eine Einbahn in die eine, eine Einbahn in die andere Richtung – um die Piazza della Repubblica.

Spielplätze in Manduria

Plätze mit Spielgeräten für Kinder sind nicht in der Innenstadt zu finden, ein paar einsame Schaukeln an der Piazza Giovanni XXIII°, mit ein paar Bänken im Schatten, vom Zentrum mehr als Spazierdistanz. Aber speziell in der verkehrsberuhigten Zone, gibt es breite Gehsteige, wenig Verkehr und in der engen Altstadt trifft man für italienische Verhältnisse kaum ein Auto.