Oria ist eine italienische Stadt mit knapp 15.000 Einwohnern und liegt in der Provinz Brindisi, ca. 45km von Lecce, 35km von Taranto und 30km von Brindisi entfernt. Sie befindet sich im Alto Salento, im Hochsalent, dem nördlichen Salento. Die Stadt wurde auf einer Hügelkette frühzeitlicher Dünen errichtet, und erhebt sich dadurch an ihrer höchsten Stelle auf 166m ü.d.M. Durch die exponierte Lage ist Oria bereits aus der Ferne gut zu erkennen. Die Stadt ist bekannt für ihren archäologischen Reichtum, für ihr sehenswertes historisches Zentrum und für das Castello Svevo Friedrichs II.
Altstadt von Oria
Die bemerkenswerte Altstadt von Oria ist auf jeden Fall einen Besuch wert. Das Centro storico entzückt durch verwinkelte Gassen und kleine Geschäfte, und verlangt seinen Besuchern durch die Lage auf der Spitze des Hügels durch teilweise markante Steigungen durchaus etwas ab. Doch es lohnt sich. Wenn man den Besuch vom Parco Montalbano oder der Porta Manfredi in Angriff genommen hat, wird man durch einen tollen Ausblick bis nach Manduria belohnt. Neben vielen Einwohnern die hier bereits ihr ganzes Leben wohnen, entstehen immer mehr kleine B&Bs und Ferienwohnungen für die ganze Familie, die den Charme der Altstadt hervorragend genießen lassen.
Unterkünfte in Oria findet man auf dieser Seite:
Frühstückspensionen in Oria im historischen Zentrum
Castello Svevo
Das Schloss Friedrichs II ist ein Fixpunkt bei einem Besuch in Oria. Funde belegen, dass es wohl schon im 11. Jahrhundert eine befestigte Anlage an dieser Stelle gab. Es hat eine besondere dreieckige Form und wird als “Gigantesco gioiello di pietra“ als gigantisches Steinjuwel bezeichnet.
Um 1230 ließ es Friedrich dann, auch aus Anlass seiner Hochzeit, großzügig ausbauen. So ging es weiter, bis zu ständigen Änderungen und Erweiterungen die auch aufgrund neuer Waffensysteme erforderlich wurden. 1933 tauschte die Gemeinde Oria das Schloss gegen den Palazzo Martini, der dann als Gemeindeamt diente. Die Familie Carissimo restaurierte das Schloss mit Hilfe des Architekten Ceschi. In Anbetracht der Bemühungen rund um den Erhalt des Schlosses, verlieh Italiens König Vittorio Emanuele III damals die Titel „Grafen von Castel d’Oria“. 2007 wurde das Schloss privat verkauft. Die neuen Besitzer führten konservative Renovierungen und Restaurierungen komplett auf eigene Kosten durch. Leider ist das Schloss schon länger für die Öffentlichkeit nicht zugänglich, man kann es aber von außen bewundern.
Die Legende sagt, dass man dabei in den Fenstern den Schlossgeist sehen kann. Es haltet sich dabei um den Geist von Bianca Guiscardi. Man erzählt sich, dass die junge Bianca wunderschön war und viele Verehrer hatte. Ein Verehrer warb besonders um sie, sie wollte ihn nicht heiraten. Der charakterlose Mann wollte sie entführen lassen. Bianca floh vor den Entführern aufs Schloss, da sie ihnen nicht entkommen konnte, beendete sie ihr Leben.
Die Tourist-Information von Oria (geöffnet täglich 9h bis 17h) liegt in der Via Papatodero 4 in der Nähe des Palazzo Martini.
Sehenswürdigkeiten in Oria: Parco Montalbano und die Kathedrale von Oria
Der Stadtpark befindet sich rund um das Castello Svevo, und ist eine beliebte Ruheoase in der man auch antike Ausgrabungen besichtigen kann. Zugang nord-westlich über die Via Strabone Ecke Via Giacinto, oder in der Altstadt am Piazza Gennaro Carissimo. Der Parco Montalbano hat auch einen Aussichtsturm, den man erklimmen kann für einen schönen Stadtblick.
Insgesamt zwölf Kirchen möchten in Oria besichtigt werden. Erwähnt sei hier die Basilica Cattedrale di Santa Maria Assunta, die in einem sehr hübschen Teil der Altstadt, und gegenüber vom Palazzo Vescovile liegt.
Die Basilica erstrahlt im Inneren prunkvoll im Spätbarock, im Untergeschoss der Basilica befinden sich 15 Mumien. Tickets zu Besichtigung der „Crypta delle Mumie“ gibt es im Tourismusbüro.
Il Quartiere Ebraico
Im Westen der Altstadt erstreckt sich das jüdische Viertel. Man betritt es über die Porta degli Ebri oder direkt von der Altstadt. Auch wenn außer den Häusern wenig an jüdischer Kultur verblieben ist, es ist ein schmuckes Viertel mit noch engeren Gassen als die sonstige Altstadt von Oria hat. Es sind Gässlein die sich durch Torbögen vorbei an alles anderem als geraden Häuserfronten winden, Stufen hinauf und hinunter führen. Ein bezauberndes Labyrinth.
Anreise mit Auto oder Zug
Der Bahnhof Oria liegt an der Bahnstrecke Taranto–Brindisi.
Die Anreise mit dem Auto ist zwar einfach, die Parkplatzsuche im Zentrum nicht immer. Einen Parkplatz zu finden ist in Oria alles andere als einfach. Am besten sucht man sich Übernachtungen aus, die eine eigene Parkmöglichkeit gegen Aufpreis anbieten. Einige Vermieter schreiben gerne, dass kostenlose Parkplätze in der Nähe vorhanden sind, was faktisch richtig ist, welche aber als öffentliche Parkplätze garantiert besetzt sind. Wenn man viel Glück hat, findet man einen Platz zum Parken an der Piazza Lama, sonst kommt noch die Via Dragonetti Bonifacio infrage. Auch die Viale delle Rimembranze erscheint verlockend, allerdings sind die Plätze an sich für Friedhofsbesucher reserviert. Auf jeden Fall sollte man sich nicht dazu verleiten lassen, es manchen Einheimischen gleichzutun, und auf Zebrastreifen, in Kreuzungsbereichen oder vor Garagenausfahrten zu parken.
Städte in der Nähe von Oria
Natürlich lohnt sich ein Besuch in Oria immer, das muss nicht eine Städtereise nach Oria sein, auch in einem Ausflug bekommt das Flair dieser wunderbaren Stadt mit. So kann man beim Besuch anderer in der Nähe liegender Städte Oria bequem ebenfalls besuchen. Wenn man als Beispiel in Taranto ist, und anschließend nach Brindisi unterwegs ist, liegt Oria direkt auf der Strecke, und ein Besuch bietet sich geradezu an. Interessant ist, dass Sie sich bei dieser Strecke wie die Römer auf der Via Appia bewegen. Ebenso möglich ist es, wenn man aus Manduria nördlich in Richtung Ostuni unterwegs ist. Auch in diesem Fall kann man Oria entspannt einen Besuch abstatten. Erwähnenswert ist auf jeden Fall noch Francavilla Fontana, ebenso eine sehenswerte Stadt in der Nähe, die den Charme Apuliens hervorragend versprüht.
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